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Thema am Donnerstag 22. November 2007 19 Uhr und am 23. November 2007 um 11.55 Uhr (Wdh.):

Ist das bayerische Mannsbild noch zu retten?

 

 

Kernige Wadl, die aus einer kurzen Krachledernen ragen, den Schnupftabak und das Schneuztücherl in der Hosentasche, mit richtig Schmalz in den Muskeln und Gottesfürchtigkeit im Herzen, spontan ein freches Gstanzl auf den Lippen, ansonsten eher wortkarg, fortwährend grantelig, starrköpfig, etwas gemächlich und trotzdem als ewiger Stenz ein Held in der Frauenwelt. Sieht so das echte bayerische Mannsbild aus? Klischees gibt es viele - doch hat der echte g'standene Bayer in einer globalen Welt überhaupt noch eine Überlebenschance? Vielleicht findet man den "homo bavaricus" gar schon auf der roten Liste der bedrohten Arten wieder...
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Das g'standene bayerische Mannsbild - eine aussterbende Gattung

Moderatorin Heike Götz ist diesmal in ihrem laVita-Mobil in Sachen "Heimatschutz" unterwegs - und fragt erstmal in der Landeshauptstadt nach: "Ist das bayerische Mannsbild noch zu retten?" Und wer könnte das wohl besser beurteilen, als eine gestandene, lebenserfahrene Bayerin?! Christine Matouschek war Bankdirektorin und hat mittlerweile zur Theaterwissenschaft gewechselt. Ihr Urteil ist hart: Der bayerische Mann stirbt aus - und das auch noch ohne große Gegenwehr. Denn: Grundsätzlich habe es der "typische Bayer" immer schwerer. Immer mehr sei eine Uniformierung in der Männerwelt zu beobachten, ganz nach dem Motto: Masse statt Klasse! Doch diese Zwangszivilisation, die stehe dem Bayern nicht gut zu Gesicht, ist sich Christine Matouschek sicher. Doch wer ist schuld daran? Die Frauen hätten sicherlich auch ihre Finger mit im Spiel. Aber auch in der Arbeitswelt sind die "typisch bayerischen" Attribute wie etwa Sturheit, körperliche Kraft oder tief verwurzelter christlicher Glaube meist nicht mehr so gefragt. Aus. Äpfi. Amen.


 

 

 

 

 

 


Stadt oder Land?
Insgesamt scheinen sich die bayerischen Mannsbilder auf dem Land aber besser halten zu können als in der Stadt.
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Ein bayerischer Sport:
Fingerhakeln

Das bayerische Mannsbild gilt seit jeher als rebellisch und eigensinnig. Kein Wunder, dass sich dementsprechend auch ureigene "Sportarten" entwickelten, in denen sich die bayerischen Männer bis zum heutigen Tage gerne messen. Das Ziel: den Madln imponieren. Und dafür schnupfen die Mannsbilder im Freistaat Tabak, stemmen Bierfässer, werfen sogar Maibäume - oder ziehen sich am Mittelfinger über den Tisch. Und da sind wir schon bei der großen Ausnahme der bayerischen Sportarten. Es ist eben nicht alles bloßes Balzverhalten: Angeblich wurden via Fingerhakeln im Alpenland früher Streitereien ausgetragen. Heute ist Fingerhakeln ein organisierter Sport, der sich äußerster Beliebtheit erfreut. laVita fand eine ganze Familie mit besonders viel Power im Mittelfinger: Die Grafs aus dem niederbayerischen Buchenberg bei Bad Kötzing sind alle vom "Hakler-Virus" befallen: Der 42-jährige Papa Stefan genauso wie der 14-jährige Daniel, der 11-jährige Christian und der 8-jährige Stefan junior. Der ist mit seinen acht Jahren bereits Bayerischer und Alpenländischer Schülermeister.

Vererbte Leidenschaft
Ausgelöst wurde die familiäre Leidenschaft vom Papa: Er hakelt bereits seit 20 Jahren - und ist stolz, dass auch seine Söhne offensichtlich dieses Gen geerbt haben. "Das bedeutet mir sehr viel, dass alle drei Fingerhakeln. Was mir dabei auch sehr wichtig ist: dass die Tradition nicht ausstirbt", freut sich der Papa. Alle Grafs trainieren beim Rimbach e.V. - einer der acht Fingerhakel-Vereine, die es bayernweit gibt. Doch was macht einen guten Fingerhakler aus? Es ist nicht nur die Kraft in den Fingern, die man benötigt. Eine gehörige Portion Tapferkeit gehört auch dazu - denn Fingerhakeln kann manchmal ganz schön wehtun. "Die Leute meinen sehr oft, dass wäre Wirtshausgaudi, das ist es nicht. Das ist wirklich anspruchsvoll. Es fordert Ausdauer, Kraft, Geschicklichkeit, Kopfarbeit", erklärt Stefan Graf. Und dafür trainieren die Grafs regelmäßig: Zuhause auf dem Dachboden haben sie sich eine eigenes kleines Fitnessstudio eingerichtet. Und die Frau in der Familie Graf? Stolz ist sie auf ihre vier Jungs und ihr besonderes Hobby. Aber erotisch? Nein, das sei das Fingerhakeln nicht, sagt sie schmunzelnd.